4 – Durch das (vulkanreiche) Zentrum der Nordinsel zur Coromandel Halbinsel

In dem kleinen Örtchen Otaki steht eine Maori-Kirche, die einst zu den ältesten Kirchen Neuseelands gehörte. Die 1846 errichtete Kirche wurde leider 1995 von einem Feuer zerstört, heute ist eine Replik davon zu sehen.

Whanganui liegt direkt an der Mündung des Whanganui Flusses in die Tasmansee. Mit dem Durie Hill Elevator, einem Aufzug aus dem Jahre 1916, können wir uns auf den Hügel zum Turmdenkmal fahren lassen und haben zudem einen grandiosen Blick über die Stadt. Diese ist gesäumt mit alten historischen Gebäuden, einem riesigen grünen Park, sowie einer schönen Uferpromenade.

Unser Campingplatz liegt direkt am Fluss. Während wir in der Sonne relaxen, schauen wir auf die Kajakfahrer im Wasser, die fleißig ihre Muskeln trainieren. In Neuseeland ist es leider oftmals verboten ein Feuer zu machen, auf diesem Übernachtungsplatz ist es aber zu unserer Freude endlich einmal gestattet. Dies nutzen wir natürlich sofort aus und mit einem Gläschen in der Hand wird dies zu einer gemütlichen Runde am Lagerfeuer.

Nicht nur an Baustellen müssen wir Wartezeiten in Kauf nehmen, hier in Neuseeland gibt es auch Straßenblockaden anderer Art 🙂 Unzählige Schafe werden von den Hütehunden über die Straße zum nächsten Weideplatz getrieben.

Die Wolken hängen heute ziemlich tief, bei der Anfahrt zum Tongariro Nationalpark können wir uns nicht vorstellen, dass sich um uns herum Vulkane befinden sollen. Der Park ist der älteste Nationalpark Neuseelands. Er wird dominiert von drei aktiven Vulkanbergen: dem Tongariro, dem Ngauruhoe und dem Ruapehu. Glücklicherweise regnet es sich die Nacht über vollständig ab und wie aus dem Nichts türmen sich plötzlich die fotogenen Kegel auf.

Anfang des 20. Jahrhunderts wollte man hier mittels des neu gegründeten Nationalpark den Tourismus fördern und benötigte Übernachtungsplätze. So entstand 1929 das prunkvolles Hotel „Chateau Tongariro“. Um ein kleines bisschen des noblen Flairs zu genießen, organisieren wir ein gemeinsames Frühstück in dessen Räumlichkeiten. Es gibt alles was das Herz begehrt. Mit gefüllten Bäuchen starten wir in einen sonnigen Tag.

Der Lake Taupo ist ein Kratersee eines vor tausenden von Jahren kollabierten Vulkans und der größte See des Landes. Wie auch hier gibt es im ganzen Land Rastplätze am Straßenrand, damit Autofahrer bzw. wir Wohnmobilfahrer immer wieder Gelegenheit haben, eine Pause einzulegen.

Die als Huka Falls bekannten Wasserfälle liegen direkt vor den Toren Taupos. Der Waikato River, der im Lake Taupo entspringt, fällt in einer Kaskade von Wasserfällen (die letzte Klippe hat 11m), bergab. Eine beliebte Touristenattraktion ist es, mit dem Jetboot bis zum Fuße der Wasserfälle heranzufahren.
Wir befinden uns geographisch in der vulkanischen Zone der Nordinsel. Diese unterirdische Energie wird im Warakai Thermal Kraftwerk zur Stromerzeugung genutzt.

Das erste vulkanische Wunderland das wir besichtigen, heißt „Wai o tapu“, was übersetzt so viel wie „heiliges Wasser“ bedeutet. In den unterschiedlichsten Farben schimmern die einzelnen Becken und blubbernden Löcher. Der bis zu 74°C heiße Champagner Pool mit seinem markanten orangenen Rand gehört ebenso zu den Highlights wie der Lady Knox Geysir, der täglich um 10:15 Uhr ausbricht. Man kann die Uhr danach stellen, denn ein Parkranger verringert mit Hilfe von Seife die Oberflächenspannung im Geysir, so dass dieser heiße Wasserfontänen ausspuckt.

Ein weiteres dampfendes Vulkanfeld liegt im Te Puia Park. Der Pohutu Geysir ist der größte aktive Geysir in der südlichen Hemisphäre. Ein- oder zweimal pro Stunde kommt er (auf natürliche Weise) zum Ausbruch und wir bestaunen seine Fontäne, die bis zu 30m hoch werden kann. Eine weitere Ausstellung im Park gilt den Maoris. Ihre Lebens- und Wohnweise wird anhand von Nachbauten anschaulich dargestellt. In der Holzschnitzschule bewundern wir die Schnitzarbeiten des Volkes. Der Park beherbergt auch zwei Kiwivögel. Da die Tiere aber nachtaktiv sind, können wir sie nur im Infrarotlicht sehen (und nicht fotografieren).

In Mitten dieser vulkanischen Thermallandschaften liegt die Stadt Rotorua am Ufer des gleichnamigen Sees. Auf Grund der thermalen Aktivitäten „stinkt“ es im gesamten Ort oftmals sehr nach Schwefel.

Gemeinsam machen wir uns auf zur Erkundung des Tamaki Maori Village, wo wir viel über die Kultur, den Glauben und die alten Bräuche der Maoris erfahren. Der typische Kriegstanz Haka, der seine Berühmtheit durch die Rugby Mannschaft Neuseelands, den All Blacks, erlangt hat, fasziniert uns ebenso wie das leckere Buffet. Dieses wird in einem Erdloch, Hangi genannt, zubereitet. Das Ganze ist zwar sehr touristisch, aber trotzdem informativ und lohnenswert.

Die Lieblingssportart der Kiwis können wir uns in Rotorua live ansehen. Direkt neben unserem Campingplatz liegt im Kuirau Park ein Rugby-Feld auf dem am Samstagnachmittag der einheimische Kuhukura Rugby Club ein Spiel ausrichtet. Auch wenn es sich nur um Amateure handelt, geht es ordentlich zur Sache und wir können den Stolz und Ehrgeiz der Spieler erkennen, die ihr Bestes geben, um das Ei in die gegnerische Endzone zu bringen.

Auf der „Kiwifruit Country“-Plantage bei Te Puki dreht sich alles um die Kiwifrucht. Von Eiscreme über Duschgel bis hin zu Marmelade wird hier alles aus dieser chinesischen Stachelbeere gemacht. Während einer 45minütigen Führung bekommen wir die Unterschiede zwischen den goldenen und grünen Kiwis und deren Besonderheiten beim Anbau erklärt. In dieser Region werden über 80% der neuseeländischen Kiwifrüchte angepflanz. Lustigerweise hat man für die Kiwifrucht, die ursprünglich aus China kommt, einen Namen gesucht, als sie aus Neuseeland exportiert werden sollte. Da alles was aus Neuseeland kommt Kiwi (nach dem Vogel) benannt wird, bekam die Frucht auch diesen Namen.

Wunderschön am Fuße des 232m hohen erloschenen Vulkankegels Mt. Maunganui und direkt am schönen Sandstrand der Bay of Plenty liegt unser Campingplatz. Nach einer kurzen Wanderung auf die Spitze des Berges genießen wir die traumhafte Aussicht auf den gleichnamigen Vorort der Stadt Tauranga.

In Waihi legen wir eine Pause ein, um uns Neuseelands größte Gold- und Silbermine anzusehen. Die 860m lange, 600m breite und 250m tiefe Martha Mine liefert heutzutage ca. 80% der neuseeländischen Fördermenge der beiden Metalle.
Beim heutigen Briefing gibt es zur Erfrischung L & P (Lemon & Paeroa) zum Probieren. Die süße Zitronenlimonade wurde 1907 in der Ortschaft Paeroa erfunden und wirbt seither mit dem vielsagenden Slogan „World famous in New Zealand“ 🙂