4 – Vom Tamiami Trail über Florida’s Panhandle bis in die Jazzhauptstadt

Wir nehmen den US-41 von Miami in Richtung Westen, der allgemein unter dem Namen „Tamiami Trail“ bekannt ist. Tamiami steht hierbei für Tampa und Miami, da die Straße die beiden Städte verbindet.
Sie führt direkt durch Teile des Everglades Nationalparks und durch das Big Cypress Preserve. Wir nehmen uns ausgiebig Zeit, um nach Alligatoren Ausschau zu halten. Zu unserer Freude entdecken wir nicht nur große Exemplare, sondern auch noch viele niedliche Baby Alligatoren.

Bereits die Anfahrt auf Sanibel Island ist traumhaft schön. Es ist Wochenende und viele Einheimische nutzen das schöne Wetter für einen Ausflug. Dementsprechend gefüllt sind die Straßen und die Parkplätze der Strände.
Von unserem Campingplatz ist es nicht weit bis zum weißen, mit Muscheln übersäten Sandstrand. Im Februar bei unserer Erkundungstour gab es hier noch mehr tote Fische als Menschen, dies war aber wohl einem Unwetter geschuldet. Mittlerweile ist der Strand wieder aufgeräumt und gepflegt und wir gönnen uns eine Abkühlung im glasklaren Wasser.

Auf dem Weg in Richtung Tampa / St. Petersburg machen wir einen Großeinkauf in der deutschen BAM Bäckerei (German Bakery And More) in Cape Coral. Nicht gerade ein Schnäppchen sind die Brötchen und Laugenteile, aber dafür umso leckerer. Wir können es nicht erwarten und vernichten am Ort gleich die ersten Leckerbissen 🙂

Der Sunshine Skyway bringt uns über die Tampa Bay zum Fort de Soto Park. Hier stehen wir direkt am Wasser und können der Sonne beim Untergehen zuschauen. Der Park wurde nach Hernan de Soto benannt, einem spanischen Seefahrer, der von der spanischen Krone ausgesandt wurde, um Florida in Besitz zu nehmen.

Die Frischwasserquelle im Manatee Springs State Park ist, wie der Name schon sagt, bekannt für den Lebensraum der Florida Manatis. Diese halten sich meist in den Wintermonaten in diesen Gewässern auf, um den kalten Meerestempertaturen zu entfliehen. Leider bekommen wir die Rundschwanzseekühe nicht zu Gesicht, denn sie sind mittlerweile schon wieder zurück im wärmeren Salzwasser. Wir genießen trotzdem die Natur und die Ruhe hier und treffen jede Menge heimische Fauna an.

Bei schönstem Wetter und angenehmen 25 Grad Celsius starten wir gemeinsam zu einer einstündigen Bootstour im Wakulla Springs State Park. Eine weitere Quelle, die zu einer der größten Frischwasserquellen der Welt gehört. Flussabwärts, durch den Dschungel und über einen Seitenarm wieder zurück entdecken wir viel Wildlife, welches uns herrliche Fotomotive beschert.

Auf der Weiterfahrt begegnet uns kurz darauf ein unerwarteter Anblick: ein Schwarzbär grast gerade am Wegesrand. Wir sind ebenso überrascht wie der Bär, der sogleich das Weite sucht und nur den Hintern in die Kamera hält.

Unser nächstes Ziel ist Panama City Beach, wo es die schönsten weiße Strände der gesamten USA geben soll. Hier findet gerade eine Bike Week statt und es wimmelt nur so von knatternden Harley’s, Festzelten und gelassen feiernden Bikern. Im Ort darf auch der deutsche Einfluss nicht fehlen, denn am Pier Park kann man sich im Hofbräuhaus an einer Meter Wurst oder auch an einem guten Hefeweizen erfreuen. Wir übernachten im St. Andrews State Park, fernab der laute Partymeile, wo uns aber die Kröten nachts ein Konzert singen 🙂

Entlang der Emerald Coast am Golf von Mexico führt uns der US-98 nach Pensacola. Der Nationalpark des Gulf Island National Seashore glänzt mit seinen weißen Sandstränden. Die Anfahrt über die Santa Rosa Island ist gigantisch. Heute Abend stoßen wir mit einem Glas Wein an, denn wir müssen morgen Abschied nehmen vom beautiful Sunshine State.

Raus aus dem Panhandle, quer durch die Staaten Alabama und Mississippi gelangen wir in Louisiana bis zur Jazz-Metropole. Spanische und französische, aber auch afrikanische und karibische Einflüsse verleihen New Orleans seinen eigenen Charakter. Wir werden in junge Jahre zurückversetzt und cruisen mit einem gelben Schulbus ins Zentrum. Die Fahrt führt uns vorbei am weltberühmten Jazz Festival, am Louis Armstrong Park, dem St. Louis Friedhof, dem Superdome und über die Canal Street bis zum French Quarter, dem Herzen der Stadt. Wir lassen uns vom heftigen Regen- und Gewitterwetter nicht abhalten, den ältesten Stadtteil zu erkunden. Neben wunderschönen restaurierten Gebäuden mit Balkon- und Arkadengittern glänzt die Bourbon Street mit ihren Bars und Drinks. Um nicht völlig durchnässt zu werden, schlemmen wir in einem Café einen typischen Beignet, einen mit Puderzucker bestreuten Krapfen.