12 – Vorbei an mexikanisch angehauchten Orten in die Wild West Landschaft des Monument Valley und über die historische Route 66 zurück nach Kalifornien

Der Weg führt uns zu einer der ältesten Städte der USA. Santa Fe ist die Hauptstadt von New Mexico und eine der schönsten Kapitale eines Bundesstaates. Wir übernachten direkt im Zentrum auf einem Parkplatz nahe der Kathedrale, von wo wir alles fußläufig erreichen können. Die Stadt verzaubert uns mit ihrem mexikanischen Flair und der Adobebaustil der Pueblokultur dominiert in der ganzen Stadt.

Der Name des Bundesstaates lässt auf die Angrenzung nach Mexiko schließen. Um auch in den Genuss der Spezialitäten des Nachbarlandes zu kommen, besuchen wir gemeinsam das Restaurant „Mucho Gusto“, wo wir von der mexikanischen Küche verwöhnt werden.

In der Großstadt Albuquerque wird im eindrucksvollen Atombombenmuseum die Geschichte von der Entdeckung der Kernspaltung bis zum Abwurf der Bomben über Japan vertieft. Ausstellungsstücke veranschaulichen die Szenerie und auch hier realisiert man, wie schnell ein Teil der Menschheit einfach ausgelöscht werden kann.
Die spanische bzw. mexikanische Vergangenheit findet man nur noch in dem kleinen Bereich der „Old Town“.

Abends auf dem Campingplatz haben wir schon wieder einen Grund zum Feiern: der nächste Manfred hat Geburtstag. Nach einem lustigen Geburtstagsgedicht von Gitte und dem Kerzen ausblasen gehen wir über zum gemütlichen Teil und stoßen auf die 7 in Manfred‘s neuem Jahrzehnt an 🙂

Das Nationalmonument „El Malpais“ ist ein Teil einer Vulkanlandschaft, welches die erloschenen Vulkane sowie erkaltete Lavafelder schützt. Auf dem weiteren Weg passieren wir auch das „El Morro“ National Monument. Der Morro Rock ist Zeuge einer seit Jahrhunderten genutzten Oase direkt unterhalb des Felsen. Schon die präkolumbianischen Indianerstämme wussten diese Quelle zu nutzen. Später passierten hier spanische Eroberer sowie Abenteurer und Soldaten, die sich mit akkuraten Schriftzügen im Gestein verewigten.

Bei Gallup stoßen wir zum ersten Mal auf die historische Route 66, von der wir im späteren Verlauf noch einiges mehr sehen werden. Östlich von Gallup, im Red Rock State Park, übernachten wir zusammen mit den fleißigen Erdbewohnern, den Präriehunden, direkt unterhalb des roten Gesteins. Auf der Wanderung zum markanten Church Rock signalisiert uns eine Klapperschlange mit ihren typischen Geräuschen, dass wir uns gerade in ihrem Revier befinden.

Abends findet die Eröffnung des jährlichen Rodeowettbewerbs der landesweiten High-Schools statt. Wie schon in Cody versuchen die Cowboys ihre Rinder geschickt einzufangen oder geben junge Mädchen ihr Bestes um ihr Pferd schnellstmöglich ins Ziel zu reiten. Allerdings geschieht dies hier viel authentischer mit richtigen Wettkämpfen.

Ein kurzer Abstecher bringt uns zum Canyon de Chelly. Dies ist die südliche von zwei zusammenhängenden Einschnitten in die flache Tafellandschaft. Bis zu 300 Meter tief ist der Canyon und unterscheidet sich aufgrund seines ebenen und grünen Grundes erheblich von anderen Schluchten.

Das Monument Valley besteht aus sogenannten „Zeugenbergen“, die als Überbleibsel einer vor Jahrtausenden zusammenhängenden Hochebene das Tal dominieren. Da es mit dem Wohnmobil nicht erlaubt ist in diese Landschaft hineinzufahren, starten wir gemeinsam zu einer Jeep-Tour. Die eineinhalbstündige Tour führt uns durch die beeindruckende Landschaft des Navajo Indianergebiets und unsere Guides bringen uns dabei die einzelnen Namen der Felserhebungen und die Geschichte der Ureinwohner näher. Zu einer kurzen Gesangseinlage unserer Fahrer (allesamt waschechte Navajos) darf auch getanzt werden :-).

Der „The View Campground“ im Park hat eine exzellente Lage mit Blick auf die Monumente. Ein traumhafter Platz um einen weiteren Ehrentag zu feiern. Nach einem kleinen Geburtstagsständchen für Peter färben sich die Steine im Hintergrund beim Sonnenuntergang ganz rötlich.

Ein unvergessliches Erlebnis auf dem Weg nach Page ist der Besuch des Antelope Canyon. Dies ist einer der spektakulärsten Slot Canyons der Welt. Wieder unter Indianerverwaltung darf man nur mit einer Führung das Naturwunder bestaunen.

Wir kommen dem Colorado River näher, der am Horseshoe Bend eine wunderschöne Schleife gegraben hat. Durch den Staudamm des Glen Canyon Dam ist der Lake Powell entstanden und somit zum Erholungsgebiet und Wasserreservoir für Mensch und Tier geworden. Bei dem heißen Wetter bietet der See eine kleine Abkühlung.

Das lang ersehnte Highlight liegt vor uns: der Grand Canyon Nationalpark. Über den östlichen Eingang fahren wir in den Park ein und schon am ersten Aussichtspunkt (sowie auch von allen anderen) zeigt sich uns die wahre Pracht der Schlucht. Der Blick ist überwältigend und die Farben des bis zu 16km breiten und 1.500 Meter tiefen Canyons faszinierend. Entlang des Rim-Walks genießen wir die Aussicht. Wer nicht mit dem Helikopter über das Gebiet fliegt, kann sich den National Geographic Film im IMAX Kino ansehen, in dem gezeigt wird, wie es John Wesley Powell im Jahre 1869 als erster schaffte, den gesamten Colorado River mit 4 Booten zu bezwingen.

Ab Flagstaff erleben wir immer wieder ein Stück der historischen Route 66, der „Mother Road“, die als eine der ersten durchgehend befestigten Straßenverbindung von Chicago zur Westküste galt. Ob in Williams oder Seligman, man lässt viele Orte im 40er bis 60er Jahre Style wieder aufleben. Neben unzähligen Souvenirshops kann man sich aber auch in einer der urigen Bars oder Restaurants eine kleine Mittagspause gönnen.

Trotz Hitze mit bis zu 40 Grad Celsius in Kingman zündet die Besitzerin Pam des Campingplatzes für uns ein Lagerfeuer an, denn wir lernen heute wie gut die „Smores“ schmecken können. Man nehme Marshmallows, hält sie übers Feuer bis sie schön bräunlich sind. Man legt ein Stück Schokolade zwischen zwei Kekse und klemmt dann den fertigen Marshmallow dazwischen zu einem Sandwich. Während die Schokolade schmilzt, beißen wir mit Genuss in das herzhafte Stück 🙂

Auf dem weiteren Weg lohnt ein Besuch des „General Store“ in Huckberry und die Durchfahrt durch den historischen Ort Oatman! In letzterem laufen sehr neugierige Esel an der Straße entlang und werfen oftmals ganz ungeniert einen Blick ins Wohnmobil 🙂

Der letzte Nationalpark auf unserer großen Reise durch Amerika heißt Joshua Tree. In dieser Wüstenlandschaft wachsen nicht nur die sogenannten Joshua-Palmen, eine verwandte Art mit der Yucca-Palme, sondern befinden sich auch skurrile Steinformationen. Auch heute werden wir wieder von der Hitze erschlagen. Während die meisten auf einen Campingplatz mit Strom „flüchten“, verbringen einzelne von uns eine wunderschöne Nacht inmitten der Steinwelt.

Alles hat ein Ende, so auch diese 3-monatige Tour durch 27 Bundesstaaten der USA. Den gemeinsamen Abschlussabend verbringen wir in Malibu Beach mit Blick auf den Pazifik und schlemmen frisch zubereitete Fish & Chips. Nach den zwei schönen Schlussreden bzw. einem Gedicht von Gitte und Frank heißt es Abschied nehmen von einem riesigen Land, freundlichen Menschen und unbeschreiblich schönen Landschaften. Es bleiben unvergessliche Eindrücke, die zuhause zuerst einmal aufgearbeitet werden müssen. Wir sagen Auf Wiedersehen ganz amerikanisch: Goodbye, see you later and have a good one!!!